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Rücktritt der Präsidentin Vreni Mangold

An der GV am 9.2.2024 tritt Vreni Mangold nach 20 Jahren als Präsidentin zurück

Volksstimme  Donnerstag, 8. Februar 2024
Die Frau mit dem grünsten Daumen


Vreni Mangold tritt nach 20 Jahren als Präsidentin des Gartenbauvereins zurück
Vreni Mangold präsidierte während 20 Jahren den Gartenbauverein Sissach und Umgebung. Jetzt nimmt sie Abschied. Was hat sie in dieser Zeit alles erlebt und wie hat sich der Gartenbauverein in diesen Jahren entwickelt?
Sander van Riemsdijk

Von der Strasse bis zur Haustür der scheidenden Präsidentin des Garten­bauvereins Sissach und Umgebung (GBV),Vreni Mangold, durchquert man einen grossen Vorgarten mit vielen Pflanzen, Bäumen und Sträuchern. Alles deutet darauf hin, dass hier je­mand mit einer engen Beziehung zur Natur lebt. Es ist das Zuhause von Vreni Mangold, der Frau, die als Prä­sidentin während vieler Jahre mit ih­rem Engagement und ihrem Wissen den Gartenbauverein Sissach geführt und geprägt hat. Nach 20 Jahren wird sie an der Generalversammlung von morgen Freitag, 9. Februar, das Präsidium niederlegen.
Die 64­Jährige empfängt die «Volksstimme» in ihrer Stube mit vie­len Zimmerpflanzen. Unter den Bo­tanikern heisst es, dass Pflanzen die Kreativität fördern und den Stress-­ level senken. Darauf angesprochen, findet Vreni Mangold, dass sie ihre Zeit als Präsidentin eigentlich nie stressig empfunden habe. «Anstren­gend sei es zwischendurch gewesen, das schon. Insbesondere in der Vor­bereitungszeit für den Geranien­markt.» Für diesen grössten Anlass des Vereinsjahrs gab es jeweils viel zu organisieren und zu koordinieren. Dabei erwies sich insbesondere die Suche nach Helferinnen und Helfern als intensiv und nicht immer einfach. Aufwendig sei jeweils auch die Rek­rutierung neuer Vorstandsmitglieder nach Rücktritten oder die Organisa­tion von Weiterbildungskursen für die Mitglieder gewesen, so Vreni Mangold.
75-Jahre-Jubiläum als Höhepunkt
Trotzdem blickt sie mit Freude und Genugtuung auf ihre Amtszeit zurück und sie würde alles wieder genau gleich machen, wie sie mit fester Überzeugung und ohne müde zu wir­ken sagt. Mangold hat während ih­rer Präsidialzeit viel erlebt. In Erinnerung geblieben sind ihr als Höhe­punkte das 75­Jahre ­Vereinsjubiläum von 2014, die vielen geselligen Vor­stands­ und Vereinsreisen, die Orga­nisation der 140. Delegiertenversamm­lung des Verbands Deutschschweizer Gartenbauvereine sowie der letzt­jährige 40. Geranienmarkt.
Man spürt im Gespräch förmlich das viele Herzblut, das Vreni Mangold in den Verein gesteckt hat und wie ihr dieser grosse Verein im Verlauf ihrer Amtszeit immer mehr ans Herz ge­wachsen ist. Sie sagt denn auch, dass sie es an keinem Tag bereute, das Amt übernommen zu haben. Vor 20 Jah­ren war sie als langjähriges Vereins-mitglied und gelernte Gärtnerin für das Amt angefragt worden. Sie sei sich zunächst nicht sicher gewesen, ob sie der Aufgabe gewachsen ist, erzählt Mangold. Sie sagte schliesslich zu und schon bald nach der Amtsübernahme verschwanden die Zweifel.
In der Amtsführung sei sie stets von ihren Vorstandsmitgliedern un­terstützt worden, wie sie festhält: «Ich hatte tolle Teams, die sich mit gros­sem Engagement für den Verein ein­gesetzt und mich tatkräftig unter­stützt haben.» Vorstandsmitglied Mi­chael Gurtner­-Jauslin führt diese Harmonie in der Zusammenarbeit zurück auf ihre kompetente Art, zwi­schen den älteren und jüngeren Ge­nerationen zu vermitteln, und dar­auf, wie sie mit ihrem grossen Wis­sen und mit ihren vielen eigenstän­digen Hintergrundarbeiten den Ver­ein geführt hat.
Ihre Fachkompetenzen und ihr partizipativer Führungsstil wurden im Vorstand und in der Öffentlichkeit allseits geschätzt, wobei ihr das De­legieren von Aufgaben nicht immer leichtgefallen sei, wie sie sagt. Auf­gewachsen auf einem Bauernhof und als gelernte Gärtnerin war sie es gewohnt, die Planungshoheit zu besit­zen und eigenständig zu handeln.
Vreni Mangold ist kein Mensch von grossen Worten. Lieber krempelt sie die Ärmel hoch und packt an. In einem so wichtigen und verantwor­tungsvollen Amt als Präsidentin ei­nes der mitgliederstärksten Vereine Sissachs blieb sie bodenständig und in ihrer Art zurückhaltend.
Unter Präsidentin Mangold konnte sich der Gartenbauverein entwickeln und sich immer wieder der schnell­lebigen Zeit anpassen. Im Gegensatz zu vielen anderen Vereinen wurde der Mitgliederbestand in all den Jahren nicht kleiner, sondern konnte mit 310 Personen auf konstant hohem Niveau gehalten werden. «Erfreulich war dabei, dass wir immer wieder junge Mit­glieder für den Verein gewinnen konn­ten», sagt sie. Mit der Durchführung des Geranienmarkts mit seinen bo­tanischen Spezialitäten, gesicherter Qualität, Eintopfen und Hauslieferung habe der Verein seinen Bekanntheits­grad sukzessiv steigern können.
Im Sinne einer Weiterbildung wer­den vom Verein immer wieder Kurse für die Mitglieder angeboten, wobei in den vergangenen Jahren auch die Themen Biodiversität und Klimaveränderung aufgegriffen wurden. Man­gold sieht «ihren» Gartenbauverein für die Zukunft gut aufgestellt. Zugleich warnt sie, «nicht loszulassen und wei­terhin die Klima­themen zu verfol­gen». Ebenso müsse die Suche nach neuen Mitgliedern immer wieder mit vollem Elan vorangetrieben werden.
Die Nachfolge Mangolds ist sorg­fältig vorbereitet worden. Die aktu­elle Vizepräsidentin, Daniela Sager, soll für Kontinuität sorgen und den Verein erfolgreich in die Zukunft füh­ren. Sager über Mangold: «Vreni ist eine Vollblutpräsidentin, die unseren Verein mit viel Geschick, Besonnen­heit und Wissen geführt hat. Sie hinterlässt eine grosse Lücke.»
Mangold hält den Zeitpunkt für richtig, das Zepter an jüngere Kräfte zu übergeben, wie sie sagt. «Es geht weiter mit einer jüngeren Generation, die mit neuen Ideen und Vorstellun­gen den Gartenbauverein engagiert vorantreiben wird.» Währenddessen habe sie nun wieder mehr Zeit für sich selbst, die Grosskinder, den eigenen Garten und für die Oberbaselbieter Ländlerkapelle, wo sie Schwyzerörgeli spielt. Zudem freue sie sich auf eine Reise mit ihrem Mann Paul zu den Mandelblüten auf Mallorca.
Als Mitglied bleibt Vreni Mangold dem Gartenbauverein erhalten. Und ihre Nachfolgerin wird sie mit ihrem riesigen Know­how und grossem Er­fahrungsschatz bei Bedarf tatkräftig unterstützen, wie sie versichert.